- post festum
- post fẹs|tum hinterher, zu spät [lat., „nach dem Fest“]
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Post festumDieser lateinische Ausdruck bedeutet wörtlich übersetzt »nach dem Fest« und wird bildungssprachlich im Sinne von »hinterher, im Nachhinein; zu einem Zeitpunkt, wo es eigentlich zu spät ist« gebraucht. Er stammt aus späteren lateinischen Übersetzungen des philosophischen Dialogs »Gorgias« von Platon (427-347 v. Chr.). Hier wird zu Anfang geschildert, wie Sokrates zu einem Fest im Hause des reichen Kallikles unterwegs ist, wo auch der berühmte Redner Gorgias zu Gast ist. Sokrates, unterwegs aufgehalten, trifft erst ein, als Gorgias schon einige Redebeiträge zum Besten gegeben hat, und fragt daher, ob er und sein Gefährte zu spät gekommen seien, eben »nach dem Fest« (griechisch κατόπιν ἑορτε̃ς ). Diese Wendung ist schon im Griechischen bekannt gewesen, wurde aber erst in der lateinischen Form allgemein verbreitet.* * *
pọst fẹs|tum [lat. = nach dem Fest] (bildungsspr.): hinterher, im Nachhinein; zu einem Zeitpunkt, an dem es eigentlich zu spät ist, keinen Zweck od. Sinn mehr hat: ein Vorgehen p. f. legalisieren; Ihm ist verwehrt, die Konsequenzen einer Entscheidung vorherzusehen, deren Richtigkeit sich erst p. f. erweisen wird (FR 6. 9. 97, 4).
Universal-Lexikon. 2012.